Somatoforme Störungen, Somatisierungsstörungen, Somatoforme Schmerzstörungen
Folgende Symptome weisen auf eine dieser Erkrankungen hin:
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Unterschiedliche, oft hartnäckige, körperliche Beschwerden ohne eine richtungsweisende,
organische Ursache
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Störende Symptome der vegetativen Dysregulation wie Herzklopfen, Zittern, Schwitzen,
Erröten
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Bestimmte, organbezogene Symptome wie Oberbauchbeschwerden, Völlegefühl, Druckgefühl im
Bauchbereich
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Herzrhythmusstörungen, die keine klinische Bedeutung haben
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Dyspepsie, Singultus ( Schluckauf)
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Hyperventilation, psychogener Husten oder Kloßgefühl im Hals
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Verdauungsbeschwerden wie Obstipation oder nervöser Durchfall
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Miktionsbeschwerden wie häufige Miktion oder Dysurie
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Deutliche Beeinträchtigung der Aktivitäten, der sozialen und familiären
Funktionen
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Die anhaltende Sorge, die vermutete oder befürchtete, zugrunde liegende , körperliche
Erkrankung werde übersehen
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Die beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer schweren, fortschreitenden,
körperlichen Erkrankung zu leiden
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Die ständige Beschäftigung mit den körperlichen Missempfindungen
Häufig beeinflussen psychische Faktoren die Intensität und Häufigkeit der Symptome in erheblicher
Weise. Was wir "vom Körper" wahrnehmen, ist immer durch unsere Erfahrungen mit ihm und den daraus resultierenden Einschreibung in ihn geprägt. Nicht selten werden auch schmerzliche Erfahrungen zu
körperlichen Erinnerungsspuren. Dieses Körperbild wird ein Leben lang durch Erlebnisse mit anderen Menschen übermalt. Körperregionen und -funktionen werden mit seelischer Aufmerksamkeit sowohl
durch eigene Erfahrungen als auch durch das Erleben von Krankheiten bei Nahestehenden besetzt. Ziel einer spezifischen Behandlung muss es also sein, diese Zusammenhänge im Dialog aufzuhellen und
durch die Verknüpfung von Symptomen mit dem Affekt und dem Konflikt die Körpersprache deutlich zu machen.