Psychoonkologie

In Deutschland erkranken jährlich etwa 450.000 Menschen neu an Krebs. Bei Frauen ist der Brustkrebs die häufigste bösartige Erkrankung, bei Männern das Prostatakarzinom.

Der medizinische Fortschritt erlaubt nicht nur häufiger eine kurative Behandlung der Erkrankung sondern ermöglicht es auch vielen Patienten zunehmend länger mit der Krebserkrankung zu überleben. Dennoch werden viele Menschen durch die Diagnose existentiell erschüttert, leiden unter den Folgen der Tumortherapien und müssen sich mit der Angst vor Rezidiven und Erkrankungsprogression auseinandersetzen.

Die Diagnosestellung Krebs und die nachfolgende medizinische Behandlung stellen für die Betroffenen und ihre Angehörigen eine emotionale Herausforderung, vielfach eine Belastung dar. Aus verschiedenen Studien wird berichtet, dass ein nicht unerheblicher Teil der Krebspatientinnen und Krebspatienten im Verlauf der Behandlung an reaktiven psychischen Störungen (u.a. Anpassungsstörung ca.30%, Major Depression 10-15%) leiden. Epidemiologische Daten zeigen, dass sich bei etwa 40 – 50% aller Krebspatienten reaktive psychische Störungen entwickeln.

 

Die häufigsten psychischen Probleme sind Anpassungsstörungen, Angststörungen und Depression.


Forschung und klinische Erfahrung bestätigen, dass psychoonkologische Unterstützung eine dauerhafte Verbesserung der Lebensqualität von Krebskranken bewirkt und der Entwicklung psychosomatischer und psychiatrischer Komorbiditäten entgegenwirkt.

Krebspatienten sollten daher im gesamten Verlauf der Erkrankung oder Behandlung auf ein psychoonkologisches Angebot zurückgreifen können.

Ein solches Angebot wird zunehmend im Rahmen von Behandlungsprogrammen und Tumorzentren sowohl von den Betroffenen wie auch den Behandlern eingefordert.

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Eine Hauptaufgabe psychoonkologischer Diagnostik besteht darin die individuellen Belastungsfaktoren zu identifizieren, psychische und psychosomatische Störungen zu diagnostizieren und den Behandlungsbedarf festzustellen.

 

Ziele psychoonkologischer Interventionen sind:

  •  die Förderung der Krankheitsverarbeitung,
  •  die Verbesserung der Lebensqualität und des psycho-physischen Befindens und
  • die Stärkung internaler und externaler Ressourcen       

 

Psychoonkologische Interventionen sind also in erster Linie supportiv und ressourcenorientiert.

 

Psychoonkologische Grundlagen sind Bestandteil der Weiterbildung zum Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Darüber hinaus habe ich eine  von der deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Fortbildung in der Psychoonkologie absolviert und bin damit von der DKG als Psychoonkologin zertifiziert.

 

   Dr. med.

   M. Monhof-Führer

   Fachärztin für:

   Psychosomatische

   Medizin und

   Psychotherapie

   und Allgemeinmedizin